Der Jüdische Friedhof bei Altengronau wurde 1661 für mehrere Gemeinden eingerichtet. Er befindet sich auf einem Berg südöstlich der Ortslage von Altengronau am Waldrand. Dort befinden sich ca. 1500 Grabsteine aus der Zeit zwischen 1684 und 1937.
Eine Mauer aus unbehauenen Sandsteinen und Feldsteinen friedet die Gräber auf der zwei Hektar großen Bergwiese ein. Viele Grabsteine sind von Moos, Gras und Heidelbeersträuchern überwuchert und im Erdreich versunken.
Die Gestaltung der Grabsteine erfolgte bis in das 19. Jahrhundert einheitlich in der Grundform von aufrecht stehenden, behauenen und nach oben gewölbten Grabstelen aus Sandstein, verziert mit Symbolen, wie den segnenden Händen oder dem Lebensbaum. Auf dem Gelände befindet sich auch noch ein im Jahr 1856 errichtetes Gebäude, welches der rituellen Leichenwaschung diente. Manche Historiker sind der Meinung, der Judenfriedhof bei Altengronau gehöre zu den schönsten in ganz Hessen.
Warum die Juden gegen Ende des 17. Jahrhunderts ihre Begräbnisstätte gerade hier oben anlegten, weit weg vom Dorf, in einer schwer zugänglichen, unwirtlichen Öde, wird man wohl nie ergründen. Man kann nur mutmaßen, dass ihnen der Grundherr keinen näher und günstiger gelegenen Grund verkaufen wollte. Vielleicht gaben aber auch die strengen rituellen Vorschriften der Juden den Ausschlag für die Wahl gerade dieses Ortes, denn ein Friedhof soll weit abgelegen sein.
(Bildquelle: Karl Th. Hahn)
Weitere Infos als PDF-Doku „Der Judenfriedhof in Altengronau“ (Hrsg. Kreisausschuss Main-Kinzig-Kreis) von Ernst Müller-Marschhausen (Schlüchtern) und Thomas Müller (Sinntal-Sterbfritz) mit Fotos von Dr. Volker Stille (Schlüchtern) im Download hier…
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