OLYMPUS DIGITAL CAMERAEs war am 6. Mai 1962 anlässlich des „Tag des Baumes“ als die Idee eines Schulwaldes seinen Lauf nahm. Die Anregung kam damals vom anwesenden Forstmeister Pfnorr und die Weichersbacher Lehrer Helmut Friedrich und Bruno Engel stimmten gleich dieser guten Idee zu.

Von der Gemeinde wurden kurzerhand zwei Grundstücke in reizvoller Lage zur Verfügung gestellt. Im Zeitraum vom 18. bis 25. April 1963 wurden dann von älteren Schülern der Volksschule Weichersbach insgesamt 2100 Fichten gepflanzt und am 23. Juni wurde der Schulwald eingeweiht. Die Schüler lernten, wie in freier Natur eine Schonung angelegt wird. Die Pflanzaktion wurde für die Schüler zu einem einprägsamen Erlebnis.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAIn den nächsten Jahren folgten weitere Pflanzaktionen, jeweils zum Abschluss mit der Feier zum Tag des Baumes. Dabei wurden von Schülern des 7. und 8. Schuljahres auf vier Hektar Fläche 14000 Fichten, Lärchen und Douglasien gepflanzt. Belohnt wurde dieses Engagement vom Landkreis mit der Stiftung einer Schutzhütte, die von 1966 bis 1968 errichtet wurde. So fand hier im Sommer zeitweise und zur großen Freude der Schüler auch Unterricht statt.

Heute ist die Schutz- und Grillhütte ein beliebtes Ausflugsziel und wird von den Vereinen und Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung gerne für Feste und andere Veranstaltungen genutzt.

rommertsbrunn-14-favoRommertsbrunn – das verschwunde Dorf 

In der Nähe des Schulwaldgeländes kann man auch noch Steinreste des verschwundenen Dorfes Rommertsbrunn entdecken. Die Ersterwähnung war 1303 und die letzte Nennung 1609. Warum das Dorf verschwand ist unklar. Da gegnerische Ritter im Mittelalter Burgen (z. B. Burg Schwarzenfels) schlecht einnehmen konnten, konzentrierten sie sich auf die Plünderung und Zerstörung von Siedlungen in der Nähe. In manchen Fällen ließ auch der „Schwarze Tod“ (Pest) ganze Dörfer aussterben. Die Menschen überließen dann ihre „verhexte“ Siedlung der Natur und zogen in „Ballungsgebiete“ wie den nahen Ort Oberzell.

Munitionsbunker

IMG_8403In Zeiten des Kalten Krieges waren es von Weichersbach bis an die ehemalige Zonengrenze gerade einmal 50 Autominuten bzw. 70 km. So wurde beispielsweise im Falle eines 3. Weltkrieges der Vorstoß von Panzerverbänden der NVA (Nationale Volksarmee der DDR) und der Sowjetunion über das sog. Fulda-Gap („Fuldaer Lücke“; kürzester Weg der Ostarmee ins Rhein-Main-Gebiet) in Betracht gezogen. Überall gab es, hauptsächlich im Zonenrandgebiet, geheime Munitionsdepots der NATO, um Landkräfte im Ernstfall mit Nachschub zu versorgen. Oberhalb des Schulwalds liegt, versteckt im Wald, noch eines dieser heimlichen Depots.

Wanderung von Weichersbach in den Schulwand

Wandern Sie von der Dorfmitte Weichersbach zum Sportplatz und am Forsthaus vorbei. Immer dem Weg folgend erreichen Sie nach Überquerung der Landesstraße zwischen Sterbfritz und Oberzell nach ca. 45 Minuten den Schulwald. Die Strecke ist insgesamt in sehr gutem Zustand und auch für Kinderwagen geeignet.

Flyer „Mich kann man mieten…“ im Download hier…

Kontakt:
Familie Frings, Neumühle 6
36391 Sinntal – Weichersbach
Tel. 06664 91 93 25
frings@schulbauerndorf.de